Schritt für Schritt zum Hochbeet

Alles, was du zu Hochbeeten wissen musst.

Hochbeete liegen seit geraumer Zeit voll im Trend. Allerdings vergessen viele Hobbygärtner, dass es keineswegs ausreicht, eine Konstruktion aus Holz oder Kunststoff mit Erde zu befüllen und zu bepflanzen. Das Anlegen ist nämlich eine kleine Wissenschaft für sich. Ist diese Aufgabe jedoch erledigt, sollte einer ertragreichen Ernte nichts entgegenstehen. Folge einfach unseren Tipps und dein Hochbeet wird ein voller Erfolg.

Den richtigen Standort auswählen

Die Wahl des Standorts hat maßgeblichen Einfluss auf die spätere Ernte. Bist du dir unsicher, hilft dir ein erfahrener Gartenbauer gerne weiter. Er übernimmt auf Wunsch auch den Aufbau und/oder das Anlegen inklusive Bepflanzung.

Ein Hochbeet wird idealerweise im Garten angelegt, denn dann hat es direkten Kontakt mit dem Boden. Überschüssiges Regen- oder Gießwasser kann so ungehindert ins Erdreich abfließen.

Ein Hochbeet auf der Terrasse oder auf dem Balkon ähnelt eher einem großen Pflanzkübel. Hier muss bei der Bewässerung besonders sorgsam vorgegangen werden. Da der Untergrund üblicherweise versiegelt ist, können auch all die emsigen Kleinstlebewesen nur schwer ins Balkon- oder Terrassen-Hochbeet eindringen. Der Erde fehlen dann Helferbei der Kompostierung und das Bodenklima ist allgemein anders beschaffen. Prinzipiell kannst du ein Hochbeet aber auch auf Balkon oder Terrasse anlegen.

Wichtig ist, dass der Standort windgeschützt ist. Eine Nord-Süd-Ausrichtung ist besonders empfehlenswert, da sie den Pflanzen den ganzen Tag optimale Lichtverhältnisse bietet. Außerdem sollte es sich nach Möglichkeit um eine Freifläche handeln, denn dann kannst du dein Hochbeet später von allen Seiten bequem bearbeiten.

Wird es nur von einer Seite zugänglich sein, weil du es beispielsweise vor einer Hecke platzieren willst, wähle die Größe so aus, dass du mit einer Armeslänge auch den hinteren Teil erreichen kannst. Grundsätzlich ist eine rechteckige Grundform für eine optimale Zugänglichkeit immer besser als eine quadratische, weil das Hochbeet dann mehr in die Breite und weniger in die Tiefe geht.

Diese Materialien eignen sich für Hochbeete

Im Folgenden widmen wir uns den geeigneten Materialien für den Bau eines Hochbeetes. Weitere Tipps für die Verschönerung deines Gartens findest du hier.

Das Hochbeet aus Holz

Die meisten Hobbygärtner entscheiden sich für ein Hochbeet aus Holz. Weichholz wie beispielsweise Pappel, Erle oder Birke ist relativ preisgünstig und hat ein geringes Eigengewicht. Somit ist es auch für den Balkon gut geeignet: Stichwort Statik! Allerdings ist es nicht sehr witterungsbeständig und benötigt eine Schutzfolie.

Eine Alternative sind Harthölzer wie Robinie, Lärche und Douglasie. Diese zeichnen sich durch eine beeindruckende Langlebigkeit und eine enorme Stabilität aus. Allerdings sind sie auch viel schwerer und preisintensiver. Erfahrene Gärtner wissen jedoch, dass sich der Kaufpreis eines langlebigen Hochbeets aus Hartholz schnell amortisiert.

Hochbeete aus Steinen

Naturstein-Hochbeete sind extrem robust, wetterfest und nahezu unverwüstlich. Da die Steine Wärme speichern und wieder an ihre Umgebung abgeben können, bieten sie in kalten Frühlings- und Herbstnächten einen gewissen Schutz vor der Kälte. Außerdem dienen die Fugen und Hohlräume als Lebensraum für verschiedene Tiere.

Der Bau ist allerdings nicht ganz so einfach und setzt handwerkliches Geschick sowie körperliche Kraft voraus. Für einen erfahrenen Gartenbauer ist diese Herausforderung jedoch schnell erledigt, zumal er auch über die entsprechenden Geräte und Werkzeuge verfügt. Ganz wichtig sind beispielsweise Steinschneider und Rüttelmaschine.

Ein gutes Fundament ist unverzichtbar, damit die Konstruktion aufgrund des hohen Gewichts der Steine nicht absinkt. Bei Trockenmauern ist zudem eine Auskleidung mit Folie erforderlich, denn ansonsten wird die Erde im Laufe der Zeit ausgeschwemmt.

Das Hochbeet aus Metall

Metall ist bekanntlich ein sehr guter Wärmeleiter. Dies kann in heißen Sommermonaten zu einer schnellen und starken Austrocknung im Hochbeet führen. Andererseits zeichnet sich ein Hochbeet aus Metall durch eine sehr elegante Optik und eine hohe Widerstandsfähigkeit aus. Es gilt also, die Vor- und Nachteile genau abzuwägen.

Materialien der ersten Wahl sind Edelstahl und Aluminium. Während eine Konstruktion aus Edelstahl sehr schwer ist, punktet ein Aluminium-Hochbeet mit einem deutlich geringeren Eigengewicht. Alternativ bietet sich Cortenstahl an. Dank der charakteristischen Rostpatina besitzt ein Hochbeet aus Cortenstahl eine gewollt rustikale Vintage-Optik. Gerade am Anfang kann die Rostschicht aber abfärben.

Das Hochbeet befüllen

Steht das Hochbeet erst einmal, kann es befüllt werden. Das bedeutet aber nicht, dass du einfach ein paar Säcke mit klassischer Pflanzenerde hinein kippen sollst. Ein Hochbeet wird nämlich in Schichten befüllt, und diese unterscheiden sich stark.

Wenn der Boden des Hochbeetes Kontakt mit dem Gartenboden hat, sollte ganz unten zunächst ein Wühlmausgitter angebracht werden. Die kleinen Nager lieben es nämlich, Pflanzen und Wurzeln anzuknabbern, und können eine Ernte komplett vernichten. Das Gitter sollte aus Metall bestehen, denn Ausführungen aus Kunststoffen stellen für die spitzen und kräftigen Zähne der Wühlmäuse kein Hindernis dar.

Die Maschenweite liegt idealerweise zwischen 10,0 und 13,0 Millimetern. Letztgenannte Variante bietet einen soliden Grundschutz, bei einer Maschenweite von 10,0 Zentimetern werden auch Spitzmäuse und artverwandte Tierchen ausgesperrt.

Die nächsten Schichten werden von unten nach oben immer feiner. Jede sollte etwa 20 bis 30 Zentimeter dick sein. Du beginnst also mit einer relativ groben Schicht, die aus Baum- und Strauchschnitt besteht. Diese solltest du sorgfältig festdrücken. Sie verrottet recht langsam und bildet eine gute Drainage.

Darauf gibst du eine Schicht aus Laub, Rasenschnitt und Pflanzenresten. Sie muss ebenfalls sehr gut festgedrückt oder festgetreten werden, da sämtliche Schichten inklusive Pflanzen sonst irgendwann in sich zusammensacken.

Nun folgt eine besonders nährstoffreiche Schicht aus Kompost. Sie ist insbesondere für Gemüsepflanzen, aber auch für Kräuter sehr wichtig.

Die letzte Schicht wird dann aus der eigentlichen Erde gebildet. Es sollte sich dabei um ein torffreies Produkt handeln. Mittlerweile gibt es im Handel auch spezielle Hochbeet-Erde, die aus Muttererde und einem Kompost-Anteil besteht. Sie ist auch dann eine gute Lösung, wenn du zu wenig eigenen Kompost hast.

Nach dem Befüllen

Oft sinken die Schichten in den ersten Tagen nach dem Befüllen noch etwas ab. Das kann auch dann passieren, wenn du die Inhalte gut zusammengedrückt hast. Beispielsweise an Regentagen, wenn die Nässe die Schichten regelrecht presst. In diesem Fall solltest du noch einmal Erde nachfüllen. Es ist daher sinnvoll, nach der ersten Befüllung eine kleine Reserve vorrätig zu haben.

Gut zu wissen: Ein kompletter Austausch der Befüllung sollte nach fünf bis sieben Jahren stattfinden.

Diese Pflanzen eignen sich besonders für die Zucht im Hochbeet

Im Hochbeet herrscht gerade im ersten Jahr eine hohe Nährstoffkonzentration. Sogenannte Schwachzehrer werden sich dort also zunächst nicht sehr wohlfühlen. Gut geeignet für den Anfang sind Erbsen, Gurken, Radieschen, Kohlrabi und Rote Bete. Für unerfahrene Gärtner bieten sich Zucchini und Kürbis an. Doch aufgepasst, beide Sorten beanspruchen viel Platz, da sie sich stark ausbreiten!

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