Warum stinken meine Möbel?

Dein neuer Boden, Teppich oder Schrank stinkt nach Chemie? Hier erfährst du, warum und was du dagegen tun kannst.

Woher kommt der Geruch?

Je nach Möbelart, Material und Herstellungsverfahren kann der Geruch von verschiedenen Quellen herrühren. Möbel aus Holzwerkstoffen zum Beispiel können als Bindemittel Formaldehydharze beinhalten, das dann als Gas an die Raumluft abgegeben wird. Auch die Lacke und Farben von Möbeln können für den Geruch verantwortlich sein. Kunstharzlacke zum Beispiel können Lösemittel ausgasen. Ebenso können Klebstoffe und Spachtelmassen Gerüche absondern. In Teppichen könnten sich mitunter Mittel befinden, die gegen Motten schützen sollen und durch Abrieb mit der Zeit an die Raumluft abgegeben werden. 

Ist der Geruch gefährlich?

Neben milderen Symptomen wie Kopfschmerzen, Augenreizugen oder allergischen Reaktionen, können die Wohngifte langfristig zu chronischen Krankheiten führen, wie Stiftung Warentest berichtet. Wenn du also merkst, dass du in deiner Wohnung ständig Symptome hast, die nachlassen, sobald du das Haus verlässt, solltest du handeln. 

Was kann man gegen den Geruch tun?

Zunächst solltest du prüfen, ob ein Widerruf bzw. eine Reklamation möglich ist. Möbel, die auch nach 4 Wochen noch stinken können einen Mangel darstellen. Falls du einen Boden oder Teppich verlegt hast, der sich nicht so einfach ersetzen lässt, kann eine Schadstoffprüfung helfen, festzustellen, ob die Ausgasungen gefährlich sind. Grundsätzlich solltest du bei miefenden Möbeln besonders oft durchlüften, um die Raumluft auszutauschen und die Ausdünstungen zu entfernen. Gegen den Neugeruch können außerdem einige Hausmittel helfen. Zum Beispiel könntest du Backpulver auf dem betroffenen Möbelstück verteilen und über Nacht einwirken lassen. Am nächsten Tag saugst du es weg. Vermeide aber chemische Sprays zur Geruchsbehandlung. Diese könnten das Problem nur verstärken, indem sie chemische Verbindungen mit den Ausgasungen eingehen. 

Auf Gütesiegel achten

Um solche Situationen erst gar nicht aufkommen zu lassen, solltest du bereits beim Kauf auf entsprechende Gütesiegel wie den Blauen Engel, Öko-Control oder Emicode achten. Eine gute Übersicht hierzu findest du bei der Verbraucherzentrale. Außerdem kann ein kleiner Trick helfen, vorher die Geruchsneutralität zu überprüfen. Lasse dir dazu einfach eine Material- oder Stoffprobe zusenden und lege diese für einige Stunden in einen verschließbaren Plastikbehälter. Strömt dir beim Öffnen ein unangenehmer Geruch entgegen, solltest du wahrscheinlich von einem Kauf absehen. 

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