Holzboden in der Küche – machen oder lassen?

Eine Küche mit Holzboden: Geht das?

Holzböden sind im Trend und das nicht nur in der typischen Altbauwohnung. Auch in vielen Neubauten kommen Holzdielen, Parkett und Co gerne zum Einsatz. Sie verbreiten eine wohlig-warme Atmosphäre, können ein toller Kontrast zu moderner Architektur und besonders nachhaltig sein und eignen sich grundsätzlich für alle Räume. Bei Räumen mit speziellen Ansprüchen, solltest du dir jedoch über ein paar Dinge im Klaren sein, bevor du dich für einen Holzboden entscheidest. Denn hier heißt es, nicht nur nach Optik und Geschmack zu gehen.

Die Küche – ein Raum mit besonderen Ansprüchen

Holz ist ein begehrter Bodenbelag. Er besitzt eine natürliche Schönheit, mit ansprechender Wärme, er ist langlebig und zeitlos. Doch sind Holzdielen auch für einen Raum geeignet, in dem Wärme und Feuchtigkeit auf die Umgebung wirken, wie dies in der Küche der Fall ist? Besteht hier nicht die Gefahr, dass das Holz aufquillt und sich verformt? In der Küche wird gekocht, abgewaschen und wenn man großes Pech hat, ist auch einmal eine Leitung undicht. Küchenböden sind Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen sowie Verschmutzungen viel stärker ausgesetzt als Böden in Wohn- oder Schlafzimmern.

Damit steht eines fest: Wenn du eine stets auf Hochglanz polierte Wohnung liebst, solltest du von einem Holzboden für die Küche Abstand nehmen. Denn früher oder später wird der ein oder andere Topf oder Teller fallen und bleibende Spuren im Holz hinterlassen. Hat die Küche einen direkten Zugang zum Garten und wird dadurch regelmäßig zusätzlich Schmutz und Nässe hineingetragen, ist ebenfalls eine Alternative angeraten. Wenn du bei der Vorstellung von ein paar Macken entspannt bleibst und die Küche eine günstige Lage hat, dann ist ein Holzboden eine tolle Sache. Und du solltest unbedingt unsere weiteren Tipps lesen.

Diese Hölzer sind geeignet

Innenarchitekten empfehlen gerne einen möglichst einheitlichen Boden für das gesamte Haus. Wenn du in diesem Sinne auch die Küche mit einem Holzboden versehen möchtest, solltest du bei der Wahl der Holzart vom anspruchsvollsten Raum ausgehen. Laubhölzer sind ideal für stark beanspruchte Wohnbereiche. Denn sie sind langlebig und pflegeleicht.

Massivholz oder Parkett?

Die Frage, ob in der Küche Dielen aus Massivholz verlegt werden oder lieber Parkett verwendet wird, ist nicht zuletzt eine Frage des persönlichen Stils und Geschmacks. Möglich ist beides. Auch bei Parkett handelt es sich um einen Echtholzboden. Der Hauptunterschied liegt im Aufbau der Dielen. Bei der Herstellung werden Abschnitte vom Massivholz übereinandergelegt und miteinander verbunden. Die Maserung der einzelnen Stücke läuft immer in eine andere Richtung als bei der benachbarten Schicht. Dadurch erhöhen sich Stärke und Widerstandsfähigkeit der Dielen. Zudem reduziert sich so die Eigenart des Holzes, sich auszudehnen und zusammenzuziehen. Parkett kann damit auch über Fußbodenheizungen verlegt werden. Parkettböden kannst du in Form von Dielen, Paneelen und Parkett erstehen.

Übrigens: Massivholzböden sind nicht immer mit einer Fußbodenheizung kompatibel.

Altholz in der Küche?

Wenn du einen Altbau renovierst und alles soll möglichst authentisch aussehen, dann hast du vielleicht schon über einen Boden aus Altholz bzw. aufgearbeitetem Holz nachgedacht. Es spricht nichts dagegen, antikes Holz auch für den Küchenboden zu verwenden. Dieses Holz trägt zudem zu einer nachhaltigen Holznutzung bei. Aufgearbeitetes Teakholz ist beispielsweise besonders resistent gegen Fäulnis und Verfall.

Reinigung und Pflege

Die Reinigung eines Holzbodens in der Küche ist nicht mühsamer als die Reinigung anderer Küchenbodenbeläge. Du kannst den Holzboden einfach mit einem Staubsauger für Hartböden saugen und anschließend feucht wischen. Wer möchte, verwendet beim Wischen ein spezielles Holzputzmittel, das gleichzeitig eine pflegende Wirkung hat.

Überschüssiges Wasser sollte immer sofort von einem Holzboden entfernt werden.

Holzböden sollten zudem regelmäßig gewachst und versiegelt und alle paar Jahre abgeschliffen werden, um ansehnlich zu bleiben.

Fazit

Der beste Boden für die Küche ist der, der die von dir bevorzugte Optik und Haptik bietet und deinen pragmatischen Ansprüchen entspricht. Bedenken solltest du dabei jedoch die genaue Lage und Beanspruchung deiner Küche sowie den Stil der Einrichtung.

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