Warum riechen neue Matratzen unangenehm und was kann man dagegen tun?

Das sind die Gründe für den unangenehmen Geruch.

Genau wie Möbelstücke und andere technische Geräte haben auch Matratzen eine begrenzte Lebensdauer. Von Zeit zu Zeit sollten sie ausgetauscht werden, da Verformungen entstehen und sie sich nicht mehr perfekt der Körperform anpassen. Dadurch wird die Schlafqualität erheblich beeinträchtigt. Beim Auspacken der neuen Matratze entsteht oft ein unangenehmer Geruch. Warum stinken fabrikneue Matratzen?

Ein bekanntes Phänomen

Im Grunde verhalten sich Matratzen nicht anders als Gebrauchsgegenstände. Wer schon einmal ein neues Auto erworben hat, weiß, dass dieses für geraume Zeit den typischen Neuwagengeruch verströmt. Werden Haushaltsgeräte aus Plastik ausgepackt, setzen sie Gerüche frei, die sie während des Herstellungsprozesses aufgenommen haben. Die Ausdünstungen sind nicht immer gesundheitsschädlich. Dennoch kann dies bei Produkten aus unseriösen Quellen nie ausgeschlossen werden. Beispielsweise überschreiten Holzspanplatten aus dem europäischen Ausland oft die Grenzwerte für Formaldehyd. Da der Stoff als krebserregend gilt, kann lang andauernde Exposition gegenüber Formaldehyd ernste gesundheitliche Folgen für die Verbraucher haben. Wer sichergehen möchte, sollte daher auf Zertifikate und den Produktionsprozess achten.

Kaltschaummatratzen riechen besonders streng

Kaltschaummatratzen werden aus einem synthetischen Schaum hergestellt, der Millionen kleinster Gasbläschen enthält. Während der Herstellung werden die Blasen in einem bestimmten Prozess aufgeschnitten beziehungsweise aufgebrochen. Anschließend beginnen die Gase zu entweichen. Dabei handelt es sich jedoch lediglich um für den menschlichen Körper unschädliche organische Verbindungen.

Die komplette Ausdünstung der Matratze würde Wochen in Anspruch nehmen. Für den Hersteller ist dies aus Kostengründen nicht umsetzbar. Daher werden die Stoffe sofort verarbeitet und mit dem Bezugsstoff verkleidet. Durch diesen Prozess wird die Gasabgabe unterbunden. In der Folge nimmt der Bezugsstoff den Geruch auf und verströmt diesen ebenfalls. Bei einer gerollten Kaltschaummatratze verstärkt sich dieser Effekt noch einmal, da der Geruch in der Rolle gespeichert wird.

Riechen auch andere Matratzen unangenehm?

Auch Federkernmatratzen können für geraume Zeit nach dem Kauf stinken. Zurückzuführen ist dies auf den Anteil an Kaltschaum innerhalb der Matratze. Von merkwürdigen Gerüchten ebenfalls betroffen sind Latexmatratzen. Obwohl eine Naturlatex Matratze umweltfreundlich ist und ein besonderes Schlaferlebnis bietet kann sie stinken.

Latexmatratzen bestehen aus Kautschuk. Obwohl es möglich ist, Latex synthetisch herzustellen, ist dies bei Naturlatex-Matratzen nicht der Fall. Diese bestehen aus 100 % Naturkautschuk, der aus dem Saft des Kautschukbaumes gewonnen wird und verfügen über optimale Materialeigenschaften.

Der Grund, wieso vor allem Latexmatratzen aus Naturkautschuk unangenehm riechen, liegt in dem verwendeten Material. Darin befinden sich Eiweißstoffe, die sich im Lauf der Zeit zersetzen. Dadurch entsteht der oft als störend empfundene Gummigeruch. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass es sich dabei keinesfalls um chemisch bedenkliche Ausdünstungen handelt. Der Geruch ist für Menschen unschädlich.

Auslüften hilft bei stinkenden Matratzen

Eine Matratze, die einen unangenehmen Geruch verströmt, sollte ausgepackt beziehungsweise ausgerollt und anschließend möglichst an der frischen Luft ausgelüftet werden. Dabei ist auf einen ausreichenden Luftaustausch zu achten. Allerdings darf die Matratze nicht nass werden. Sinnvoll ist es, diese senkrecht aufzustellen, da sie so von allen Seiten mit Luft umspült wird.

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