Kirschlorbeer pflanzen: Ja oder Nein?

Was spricht für und wider den Kirschlorbeer?

Der aus Asien stammende Kirschlorbeer ist auch unter dem Namen Lorbeerkirsche bekannt und gehört der Familie der Rosengewächse an. Mittlerweile gibt es sehr viele Sorten und Züchtungen, die sich in ihrer Größe und ihrem Aussehen stark unterscheiden. Davon sind auch im Detail die Blätter betroffen, die klein bis sehr groß sein können. Der Name kommt daher, dass die Früchte den Kirschen ähneln und die Blätter dem Lorbeerblatt. Eine Verwandtschaft besteht mit der Kirsche, der Aprikose und der Pflaume, jedoch nicht mit dem Gewürzstrauch.

Deshalb wird diese exotische Hecke gerne gepflanzt

Ein großer Vorteil ist der günstige Preis und die Genügsamkeit. Diese Pflanze gedeiht nicht nur an sonnigen Plätzen, sondern auch an Orten, an denen es halbschattig oder schattig ist. Auch stellt sie an den Boden keine großen Ansprüche und verwurzelt sogar bei sandiger oder lehmiger Konsistenz. Sie kann optimal als Sichtschutz eingesetzt werden, da sie pro Jahr zwischen vierzig und fünfzig Zentimetern wächst, Rückschnitte gut verträgt, was sie sehr pflegeleicht macht und ein dichtes, undurchsichtiges Kleid bildet, welches unerwünschte Blicke zuverlässig fernhält. Der Kirschlorbeer behält im Winter seine Blätter und ist sehr unempfindlich gegenüber Frost. Temperaturen von minus fünfzehn Grad Celsius bis minus zwanzig Grad Celsius können keinen Schaden verursachen. Im Sommer wiederum hält er die Trockenheit gut aus und ziert mit seinen weißen Blüten anmutig den Garten. Im Spätsommer und Herbst werden seine dunklen Beeren zum Blickfang.

Weshalb diese Hecke vom Naturschutz als Risiko betrachtet wird

Alle Pflanzenteile, vor allem aber die Blätter und die Samen, enthalten zyanogene Glykoside und sind damit giftig und schwer zu kompostieren. Ergänzend hierzu, verdrängt der Kirschlorbeer die heimischen Pflanzen auf die Insekten angewiesen sind, da diese ihre Nahrungsgrundlage bilden. Vögel wiederum, brauchen Insekten, um ihre Jungen zu füttern. Eine weitere Gefahr bietet der verbotenerweise in Wäldern abgeladene Strauchschnitt. Hieraus resultiert eine Ausbreitung und eine weitere Verdrängung des dort vorhandenen Gehölzes. Auch, wenn die Beeren keine geeignete Nahrung für Vögel darstellen, kann es dennoch vorkommen, dass diese davon nehmen und durch ihre Ausscheidung eine weitere Verbreitung fördern. Für den Menschen bedeutet der Verzehr von mehreren Beeren und Blättern zumeist Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Gelegentlich kann es zu Gesichtsröte kommen und selten auch zu Kopfschmerzen, Schwindel, sowie auch einer verminderten Atmung und Bewusstlosigkeit.

Diese Lösungsmöglichkeiten gibt es

Äste und Strauchschnitte sollten zu dem örtlichen Wertstoffhof gebracht oder alternativ ein Häcksler ausgeliehen werden. Die Blätter werden dadurch so klein, dass die Mikroben schneller und auch effektiver arbeiten können. Wenn ein Kirschlorbeer entsorgt werden soll, sollte dies so schnell wie möglich geschehen, da er mit der Zeit immer schwerer aus dem Boden zu bekommen ist. Ein Ausgleich zu dieser Pflanze ist jedoch auch möglich. Hierzu können wilde Pflanzen wie zum Beispiel Brennnesseln gesetzt werden, um eine Ecke für Insekten bereitzustellen. Auch können abgeschnittene Äste für eine Totholzhecke verwendet werden. Alternativen zu dem Kirschlorbeer sind zum Beispiel der Feldahorn, der Weißdorn, die Schlehe, die Haselnuss, die Hagebutte oder die Weide. Auch die Hainbuche ist eine Option, da sie im Halbschatten gedeiht und mit Ausnahme des Lehmbodens, viele Böden verträgt.